Existenzgründung

 

 

 
 
 
 

Sie tragen sich mit dem Gedanken der Selbstständigkeit?

Überlegungen zur Existenzgründung

1. Treffen Sie Ihre Entscheidung
Beantworten Sie folgende Fragen. Es hilft Ihnen, in diesem Punkt mehr Sicherheit zu gewinnen:

  • Ist die Selbstständigkeit wirklich der richtige Weg für Sie?
  • Sind Sie fachlich qualifiziert?
  • Haben Sie Erfahrungen in der Branche?
  • Verfügen Sie über kaufmännisches Wissen?
  • Steht Ihre Familie hinter Ihnen?
  • Stehen Sie die Belastungen während der Startphase – und auch später – durch?
  • Falls Sie aus der Arbeitslosigkeit gründen: Haben Sie sich nach Fördermöglichkeiten bei der Agentur für Arbeit oder dem Amt für Soziales bzw. Grundsicherung erkundigt?

Sie haben Ihre Entscheidung getroffen und wagen den Schritt in die Selbstständigkeit! Arbeiten Sie nun die nachfolgenden Abschnitte sorgfältig durch.

2. Erstellen Sie Ihr Unternehmenskonzept

  • Formulieren Sie Ihre Geschäftsidee!
  • Überlegen Sie sich, mit welchem Angebot Sie auf den Markt gehen wollen. Dafür müssen Sie Ihre zukünftigen Kund*innen wählen und deren Bedürfnisse und Kaufverhalten kennenlernen. Was genau wollen Sie ihnen anbieten? Finden Sie möglichst etwas Besonderes, was Sie von der Konkurrenz unterscheidet.
  • Verschaffen Sie sich dafür auch einen Überblick über die Konkurrenzsituation - vor allem an dem Standort, den Sie wählen wollen.

3. Besuchen Sie eine Schulung, lassen Sie sich beraten

  • Im WDB Suchportal für Weiterbildung in Berlin und Brandenburg (www.wdb-suchportal.de) finden Sie beim Eintragen des Suchbegriffes "Existenzgründung" oder "Existenzgründer" und dem Setzen des Häkchens bei „Suche nur im Angebotstitel“ einige Dutzend aktuelle Angebote.
  • Besuchen Sie ein Gründungsseminar der zuständigen Kammer oder des entsprechenden Verbandes.
  • Klären Sie: Zu welchen Fragen brauchen Sie Beratung? Wer kann Ihnen je nach Fragestellung weiterhelfen? Was sollten Sie beim Abschluss von Beraterverträgen beachten?
  • Informieren Sie sich über die Fördermöglichkeiten für eine Existenzgründerberatung in Ihrem Bundesland.
  • Lassen Sie sich von einem Berater oder einer Beraterin der Kammer, des Verbandes oder anderen kompetenten Fachleuten helfen.

4. Schreiben Sie Ihren Businessplan

  • Erklären Sie Ihre Geschäftsidee bzw. Ihr Vorhaben. (Beschreiben Sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung, Ihre Kund*innen, Konkurrenten, den Standort.)
  • Welche Rechtsform haben Sie gewählt? Stellen Sie die Gründerperson(en) dar.
  • Zu welchem Preis wollen Sie Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung verkaufen? Ist der Preis konkurrenzfähig? Werden die Kosten gedeckt?
  • Welche Partner haben Sie (Lieferanten, Vertriebspartner)?
  • Welche Kommunikations- und Werbemaßnahmen wollen Sie ergreifen?
  • Welche Chancen und welche Risiken hat Ihr Vorhaben (Kapitalbedarf, Gewinn)?
  • Erstellen Sie einen Finanzplan für das erste Jahr (kalkulierte Einnahmen und Ausgaben).
  • Welchen Gewinn wollen/müssen Sie im Monat erreichen?

5. Kalkulieren Sie Ihr notwendiges Gründungskapital

  • Wie viel Geld benötigen Sie, um Ihr Gründungsvorhaben zu starten? Je nach Vorhaben müssen Material, Büroausstattung, ein Warenlager, Mietkaution, Umbauten finanziert werden. Denken Sie daran, dass Sie unter Umständen eine mehrmonatige Anlaufphase finanziell überbrücken müssen.
  • Welche laufenden Kosten kommen auf Sie zu? Vergessen Sie dabei nicht Ihre monatlichen Lebenshaltungskosten.
  • Schätzen Sie realistisch ein, ob die Einnahmen aus Ihrer beruflichen Selbständigkeit alle betrieblichen und privaten Kosten decken werden (“Rentabilitätsvorschau”).

6. Ermitteln Sie alle in Frage kommenden Finanzierungsquellen

  • Wie viel eigenes Geld können Sie in Ihr Gründungsvorhaben investieren?
  • Wer könnte Ihnen privat günstig Geld leihen?
  • Eventuell könnten sich Gesellschafter an Ihrem Unternehmen beteiligen?
  • Informieren Sie sich über die Kreditkonditionen der Banken und Sparkassen.
  • Berücksichtigen Sie in jedem Fall auch die Förderprogramme für Existenzgründer*innen, die vom Bund und den Bundesländern zur Verfügung gestellt werden.

7. Erledigen Sie alle notwendigen Formalitäten

  • Erkundigen Sie sich beispielsweise bei der Industrie- und Handelskammer, welche Formalitäten Sie erledigen müssen, um Ihr Unternehmen zu starten. Nutzen Sie dazu die Beratungsangebote.
  • Nutzen Sie auch die Serviceangebote der kommunalen Wirtschaftsförderung oder von Gründerinitiativen.
  • Erkundigen Sie sich, ob Sie besondere Voraussetzungen, Nachweise, behördliche Zulassungen oder Genehmigungen benötigen.

8. Erkundigen Sie sich über Ihre steuerlichen Pflichten

  • Beachten Sie von Anfang an Ihre Pflichten gegenüber dem Finanzamt und der Sozialversicherung.
  • Lassen Sie sich eine*n Steuerberater*in empfehlen, der Sie über Ihre steuerlichen Pflichten, die notwendige Buchführung und die Art des Jahresabschlusses berät.

9. Denken Sie an die persönliche und betriebliche Absicherung

  • Für beruflich Selbstständige gibt es verschiedene Möglichkeiten, um für Arbeitslosigkeit, Alter, Krankheit und Unfall vorzusorgen.
  • Informieren Sie auf jeden Fall Ihre Krankenversicherung über Ihre Pläne.
  • Unter bestimmten Umständen können Sie bei der Agentur für Arbeit eine Arbeitslosenversicherung für Selbstständige abschließen.
  • Zu Fragen der Altersvorsorge erkundigen Sie sich beispielsweise bei der Deutschen Rentenversicherung, der Verbraucherzentrale Ihres Bundeslandes und der Stiftung Warentest.
  • Denken Sie auch an die Risikovorsorge im Unternehmen. Kümmern Sie sich um ausreichende und geeignete Versicherungen für Ihr Unternehmen.

10. Lassen Sie sich auch nach dem Start in die berufliche Selbstständigkeit beraten

  • Nach dem Unternehmensstart kommen neue Aufgaben auf Sie zu. Nutzen Sie auch weiterhin geeignete Informations- und Beratungsangebote.
  • Vermeiden Sie Informationsdefizite – Sie können schnell dazu führen, dass das Unternehmen in eine Schieflage gerät.

Tipp: Nutzen Sie Informationen im Internet